Mein Blog zum Thema Glück

Sicherheit

vorhaengeschloss

Das wohl spannenste Bedürfnis ist jenes nach Sicherheit. In der Bedürfnispyramide, die fälschlicherweise Abraham Maslow (1908–1970) zugeschrieben wird, aber vermutlich von Charles McDermid ist, ist das Sicherheitbedürfnis, gleich nach den physiologischen Bedürfnissen sozusagen auf Stufe 2. Man könnte das so deuten, dass es weniger wichtig wäre als unser Bedürfnis, beispielsweise nach Nahrung. Setzen sie sich einmal vor einen Kaninchenbau und halten eine Karotte zum Eingang. EIn hungriges Kaninchen müsste nach dieser Idee den Bau verlassen um an ihrer Karotte zu knabbern. Vielleicht passiert das auch, aber ich vermute sie werden sehr lange warten müssen und zusätzlich alles tun müssen um nicht (noch mehr) als Gefahr wahrgenommen zu werden.

Das Sicherheitsbedürfnis ist unviersell und steht oft unserem Glück im Weg. Evolutionär war das Überleben einfach wichtiger als das "gute Leben". Dementsprechend sind alle Lebenwesen defizitorinetiert. Negative, potenziell bedrohliche Reize wirken schneller und stärker als vergleichbare positive Reize. Viele höhere kognitive Funktionen sind blockiert, wenn unser Stressystem die Kontrolle über unseren Organismus übernimmt. Physiologischer Stress ist eine Reaktion auf Bedrohungen. Im Wesentlichen ist Stress ein Ressourcenmanagementsystem, das Energie in vermeintlich überlebensnotwendige Systeme umleitet und kurzfristig weniger wichtige Systeme eingeschränkt werden. Dieses System hat sich evolutionäre entwickelt und offenbar bewährt. Solche Anpassungsreaktionen haben aber den Nachteil, dass sie sehr träge sind, also hunderte oder tausende Generationen dauern. Sie können also in keiner Weise mit der Geschwindigkeit der Änderungen unserer Umwelt mithalten. Die Bedrohungsszenarien haben sich dramatsich verändert, unsere physiologische Reaktion leider nicht.

Unsere Ausstattung ist also keine Hilfe mehr, sondern bedroht nun unser Sicherheitsbedürfnis. Das Stressystem optimiert unsere physische Leistungsfähigkeit, auf Kosten der psychischen, die wir aber in den komplexen sozialen Situationen, die heutzutage als bedrohlich empfunden werden, in viel höherem Maße benötigen.

Diese hohe Komplexität führt auch zu sehr spannenden Strategien um das Scherheitsbedürfnis zu befriedigen. Heute tun viele das über die Anhäufung von Geld und Macht, die als Bedürfnisspeicher fungieren. Gleichzeitig nehmen Angsterkrankungen und streßbedingte Erkrankungen dramatisch zu.

Wir haben oft das Gefühl, dass auf Gurnd von einseitiger Medienberichterstattung unsere Umgebung laufend unsicherer wird. Politiker denen es leichter fällt Stimmen zu gewinnen, wenn sie Ängste schüren profitieren hier massiv. Die politische Psychologie zeigt, dass vor allem Politiker im rechten und rechtsextremen Spektrum hier den meisten persönlichen Nutzen auf Kosten des sozialen Zusammenhaltes, dem persönlichen Glück und der Gesundheit der Menschen haben. Das ausgezeichnete Buch  "Factfullness" von Hans Rosing zeigt eindrucksvoll, dass der Eindruck zunehmender Bedrohung schlicht falsch ist.

Wie kann man nun das eigene Sicherheitsbedürfnis sinnvoll befriedigen? Natürlich ist das persönlcihe Erleben von Kontrolle sinnvoll. Sich also persönliche Freiheiten zu schaffen aber auch ein gewisses maß an finanzieller Stabilität. Das ist zu einem gewissen Maß eine gegenläufige Tendenz, doch zumeist liegt das für ein sinnvolles Maß an Sicherheit nötiges Maß an finanziellen Ressourcen deutlich unter dem vermuteten. Es macht also wenig Sinn, sich in einem Job aufzureiben um über dierses Maß hinaus Geld anzuhäufen.

Zusätzlich empfehle ich den Verzicht oder größtmögliche Reduktion sozialer Medien. Zahlreiche Studien zeigen sehr unterschiedliche negative Einflüsse nicht zuletzt auf das Sicherheitsbedürfnis. Nicht zuletzt gibt es zahlreiche persönliche Methoden um Streßsymptome zu regulieren. Das reicht von MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) Programmen von John Kabat-Zinn, über bewegungsorientierte Zugänge, Achtsamkeittraining oder auch ästethische und musische Interventionen. Glückstraining ist immer auch in Hinblick auf eine Befriedigung des SIcherheitsbedürfnisses zu sehen. 

Kontaktinfo

stefan@stefangros.at

c/o factor happiness Training & Beratung GmbH
Engerthstraße 126/2
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