Glück ist ein Überbegriff für eine Reihe von Beschreibungen wünschenswerter Zustände. Auch wenn wir so tun, als wüssten wir, worüber wir sprechen, wenn wir den Begriff „Glück“ verwenden, zeigt sich, dass dies keineswegs der Fall ist. Ich habe Ihnen auf diesen Seiten ein paar Inhalte zusammengestellt, die hilfreich sind, wenn man sich mit diesem sehr interessanten Thema befassen will. Ich hoffe, sie können dazu beitragen, dass Sie oder Menschen, mit denen Sie arbeiten schlussendlich in der einen oder anderen Definition glücklicher werden.
Lassen Sie mich Ihnen an dieser Stelle den ersten wichtigen Hinweis geben, was uns glücklich macht. Glück ist eine evolutionäre Belohnung für eine Aktivität, die gewährleistet, dass wir bekommen, was wir brauchen. Davon zu unterschieden ist das, was wir wollen. Wir Menschen sind leider ziemlich schlecht darin, das zu wollen was wir brauchen. In den meisten Fällen macht das was wir uns wünschen, uns nicht glücklich. Grund dafür sind gesellschaftliche Ideen und einige kognitive Verzerrungen. Beispiele für den fehlgeleiteten Versuch, glücklich zu werden, sind Süchte oder die (übermäßige) Nutzung von sozialen Medien. Die Begründung für alle diese Behauptungen, die alle gut wissenschaftlich fundiert sind, finden Sie auf den folgenden Seiten. Darüber hinaus gibt es nicht nur unterschiedliche Arten von Glück, sondern auch unterschiedliche Qualitäten. Diese Kultivierung von Glücksaspekten ergibt sich aus einer Arbeit an sich selbst. Es geht also darum, herauszufinden was wir wirklich brauchen (Bedürfnisse) und uns das in hoher Qualität zu ermöglichen.
Die Glücksmatrix
Als erste Unterscheidung möchte ich Ihnen ein Modell vorstellen, die „Glücksmatrix“. Dabei nutze ich zwei Glücksideen aus der griechischen Philosophie, die Hedonie oder Hedone des Aristippos von Kyrene und die Eudaimonia des Aristoteles.
Die Glücksforscherin Barbara Frederickson hat in ihrer "Broaden-and-build"-Theorie gezeigt, dass diese Kategorien sich gegenseitig beeinflussen, ja einandergegenseitig bedingen. Leider werden gerade die hedonischen Anteile von Glück in Religion und Philosophie oft abgewertet, weil sie angeblich "primitiv" sind. Wir Menschen zeichnen uns ja vermeintlich durch unseren Verstand, also unsere kognitiven Fähigkeiten, aus. Das hat beispielsweise in den meisten Religionen zu einem sehr unglücklich machenden Verhältnis zu allem Körperlichen, allem voran zur Sexualität, geführt. Wenn Sie glücklich werden wollen, vergessen Sie besser diese Dummheiten. Ihr Körper ist die Basis für unzählige Glücksmomente und auch die Basis für jede Art von Persönlichkeitsentwicklung.
Glück ist ein "Sekundärerlebnis"
Schon hier wird erkennbar, dass sich Glück aus einer emotionalen und einer kognitiven Komponente zusammensetzt. Glück ist untrennbar mit Bewertungen verbunden, schließlich ist es ja selbst etwas was wir als positiv verstehen. Der oft in Selbsthilfebüchern abgedruckte Rat, man möge doch Bewertungen vermeiden, um glücklich zu sein, ist einerseits für uns Menschen unmöglich, da es sich dabei um evolutionär sinnvolle, unbewusste und unwillkürliche Prozesse handelt, andererseits auch nicht zielführend. Es hängt stark davon ab, wie und mit wem Sie sich vergleichen. Bewertungen sind aber allzu menschlich. Sie werden sehen, dass viele Ratschläge in solchen Glücksbüchern oft grundsätzliche Mängel aufweisen, leider auch, wenn sie von sehr geschätzten Kollegen und Kolleginnen verfasst wurden. Ich denke, man unterschätzt hier die Fähigkeit der LeserInnen komplexere Zusammenhänge zu verstehen. Eines ist allerdings zutreffend, der Zusammenhang von unserem Körper, den körperlichen Ereignissen, die wir Emotionen nennen und unseren kognitiven Fähigkeiten ist sehr komplex. Glück ist nicht trivial.
Glück ist ein gewünschtes Sekundärerlebnis. Man kann es einladen aber nicht erzwingen. In diesem Sinne kann man Glück auch nicht lernen. Das müssen Sie auch nicht, denn wenn Sie ein psychisch gesunder Mensch sind, gehört Glücklichsein zu Ihrer emotionalen Grundausstattung. Sie können aber sehr wohl Fähigkeiten erlernen, deren Anwendung öfter zu einem Glückserleben führt. Sie können also sehr viel, sehr effizient tun um, ein glücklicher Mensch zu sein. Auf diesen Seiten finden Sie sowohl theoretische Grundlagen, als auch ein paar praktische Anregungen und Übungen. Sie müssen sie nur machen und ich weiß, wie schwierig das manchmal ist.
Zusammenfassung
Glück ist also ein Überbegriff und umfasst wünschenswerte Emotionen und Gefühle. Es sind sowohl kurze Erfahrungen von Lust, als auch das Ergebnis der lebenslangen Arbeit an sich selbst. Die Glücksmomente werden durch Persönlichkeitsentwicklung häufiger und erhalten zusätzliche Qualitäten. Sehr oft wird letzteres, die aristotelische Eudaimonia, über das hedonische Erleben von positiven Momenten gestellt. Im Folgenden möchte ich ein einfaches und integratives Modell vorstellen, das erklärt, was Glück tatsächlich ist, um daraus sowohl abzuleiten, was wir tun müssen, um glücklich zu werden, aber auch um aufzuzeigen, warum das nicht so leicht ist, wie es erscheint. Schlussendlich hat Glück auch einen gesellschaftlichen Aspekt. Doch hier erst einmal mein Fazit aus meinen Forschungen der letzten Jahrzehnte und glauben Sie mir, wenn ich schreibe, es ist nicht so einfach wie es klingt:
Glück resultiert aus Bedürfnisbefriedigung.