Mein Blog zum Thema Glück

Was ist Erfolg?

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Das seltsame Wertemodell unserer Gesellschaft

In einer Studie aus dem Jahre 2023 haben schwedische Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Einkommen untersucht. Das Ergebnis ist nur scheinbar überraschend. Bis zu einem Jahreseinkommen von rund €60.000 gibt es einen Zusammenhang, je intelligenter desto höheres Einkommen. Doch dann flacht sich das Niveau der Kurve ab und kehrt sich sogar bei höheren Einkommen um. Ähnliches wurde auch schon für das Konzept der emotionalen Intelligenz nachgewiesen und dort irrtümlicherweise als Widerlegung gedeutet.


Wir hören und lesen regelmäßig den Begriff „Leistungsträger“, der für Menschen mit hohem Einkommen und Vermögen verwendet wird. Dabei ist den meisten von uns klar, dass Arbeit schlicht unterschiedlich gut bezahlt wird und das nichts mit tatsächlicher Leistung zu tun hat. In vielen Bereichen erleben wir einen monetären „Sinnlosigkeitsabschlag“ und einige Unternehmen mit einer sehr toxischen Unternehmenskultur müssen ebenfalls mehr bezahlen um Mitarbeitende zu binden. Vielleicht erinnern Sie sich an den Film „Der Teufel trägt Prada“. Eine Anstellung bei einer toxischen Führungskraft, die die Protagonistin nur für eine gewisse Zeit „überleben“ musste, sollte dort den Weg zum Erfolg in anderen Unternehmen ebnen. Ähnliches hört man von führenden internationalen Beratungsunternehmen, wo man nur zwei Jahre „überleben“ muss, um diese „Trophäe“ dann im eigenen Lebenslauf zu führen.
Kognitive und soziale Fähigkeiten sind nützlich. Ich denke, darüber können nur Wissenschaftler in Elfenbeintürmen diskutieren, allen anderen leuchtet das ein. Doch Menschen mit solchen Fähigkeiten, insbesondere, wenn kognitive und soziale Fähigkeiten gleichermaßen vorhanden sind, haben auch ein Verständnis dafür, wieviel sie tatsächlich „brauchen“. Sie wissen, wieviel genug ist und haben sogar ein intuitives Verständnis von dem, was wir „Grenznutzen“ nennen. Geld als Mittel der Bedürfnisbefriedigung ist wichtig! Wenn aber alle materiellen Bedürfnisse gut genug befriedigt sind, trägt mehr desselben nicht mehr zu mehr Glück bei. Dann ist es Zeit, die tatsächlich limitierte Ressource, nämlich Zeit, anders zu investieren.
Deswegen finden wir auch so wenige entwickelte Persönlichkeiten in Machtpositionen. Der damit verbundene Preis ist den meisten dieser Menschen schlicht zu hoch. Was für uns als Gesellschaft zwar tragisch ist, ist aus Sicht des Individuums höchst nachvollziehbar. An den obersten Stellen der Wertesysteme von klugen Menschen steht eben nicht mehr Geld. Nur Unternehmen, die verstanden haben, dass Erwerbsarbeit nicht (nur) Geldbeschaffung darstellt, werden solche Menschen langfristig binden. Ob sie das wirklich wollen ist allerdings fraglich, denn einerseits sind solche Menschen durchaus auch unbequem und andererseits finden sich an jenen Positionen, die solche Bestellungen durchführen, sehr oft durchaus defizitäre Charaktere. Wie der amerikanische Schriftsteller Leo Rosten so treffend formulierte: „First-rate people hire first-rate people; second-rate people hire third-rate people.“

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stefan@stefangros.at

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