Oxytocin - Das Bindungshormon

Glück entsteht (auch) in liebevoller Beziehung. Sei es zwischen Partnern oder Eltern zu ihren Kindern. Beziehung ist eine ganz essentielle Komponente für unser Thema. Und nach dem Neugier- und dem Gelassenheitshormon ist nun Oxytocin das Beziehungshormon. Wenn es eine chemische Entsprechung für Liebe gibt dann wohl in Form dieses Stoffes. Seine Ausschüttung leitet bei schwangeren Frauen die Geburt ein und führt auch dazu, dass Milch in die Brust einschießt. Daher kommt auch der Name, der im Griechischen „leichte Geburt“ bedeutet. Frauen die ein Kind zur Welt gebracht haben sind also überschwemmt mit diesem Stoff, der auch gleichzeitig Vertrauen und Bindung fördert. Er macht allerdings dick, aber das nur nebenbei erwähnt. Neben der Bindung zwischen Mutter und Kind durch Ausschüttung während der Geburt, führt auch körperliche Berührung zur einer erhöhten Konzentration, insbesondere beim Sex. Ausreichend Sex führt also zu einer besseren Bindung der Partner aneinander. Aber was ist schon „ausreichend“?

Die Substanz kann direkt aufgenommen werden und man hat es als Manipulationsmittel verwendet. So vertrauen Menschen leichter, wenn in der Luft Oxytocin versprüht wurde, was leider auch bedeutet das sie unkritischer werden und so leichter betrogen werden können. In der Psychologie werden wir ähnliches feststellen, nämlich dass glückliche Menschen generell anders denken, mit Vor- aber auch Nachteilen. Wollen Sie also Autos überteuert verkaufen? Suchen sie sich Kunden, die gerade entbunden haben, gerade Sex hatten oder versprühen sie das „Beziehungshormon“ in der Luft. Wenn die ersten beiden Möglichkeiten logistisch schwierig sind, so ist die Letzte entweder illegal oder zumindest unmoralisch. Keine gute Ausgangsbasis für ein geglücktes Leben.

Oxytocin spielt im Stresssystem des Körpers eine wichtige Rolle. Wissenschaftler haben ermittelt, dass stillende Mütter bei denen der Oxytocinspiegel besonders hoch ist, gelassener, interaktiver und sozialer sind. ( Uvnäs-Moberg, Widström, Nissen, & Björvell, 1990; Uvnäs-Moberg, 1996) Obwohl sich Oxytocin relativ schnell abbaut moduliert es doch Langzeitwirkungen und macht junge Mütter resilienter gegen Stress. Bei ihnen fand sich eine geringere Erhöhung des Stresshormons Cortisol nach physischem Stress ( Altemus, Deuster, Galliven, Carter, & Gold, 1995), sowie eine geringere Erhöhung des Blutdrucks ( Heinrichs, Neumann, & Ehlert, 2002; Light, Smith, Johns, Brownley, Hofheimer, & Amico, 2000;Uvnäs-Moberg, 1998a).

Wir werden noch intensiv auf die Rolle und Funktion von körperlichem Stress und deren Auswirkungen zu sprechen kommen. Dass zuviel und zu lange andauernder Stress schädlich ist sei hier vorausgeschickt und ist mittlerweile wohl weitläufig bekannt. Oxytocin wirkt hier entgegen. Da das „Liebeshormon“ in positiven sozialen Beziehungen gebildet wird haben sie also schon jetzt eine Idee was glücklich macht.

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